Vereinsgeschichte
Erfahren Sie in den anschließenden Abschnitten alles über die Vereinsgeschichte der Winzerkappelle Oberemmel.
Vorsitzende – 1911 bis heute
N.N. (1910-1928)
Matthias Weidert (1928-1952)
Otto van Volxem (1952-1957)
Friedrich von Kunow (1957-1976)
Josef Neisius (1976-1979)
Karl Schmitt (1979-1988)
Josef Endres (1988-1997)
Manfred Adams (1997-2005)
Rainer Schmitt (2005-2008)
Stefan Schuster (2008-2011)
Markus Jonas (2011-2020)
Fabian Benzkirch (seit 2020)
Ehrenmitglieder
Karl Schmitt Ehrenvorsitzender
Otto Schmitt
Werner Schu
Kilian Tapp († 2019)
Ewald Weidert († 2021)
Franz Weidert
Albrecht Biwersi
Konrad Benz († 1964)
Johann Burg († 1973)
Nikolaus Willems († 1975)
Josef Schuh († 1977)
Johann Riss († 1978)
Matthias Weidert († 1978)
Josef Lonien († 1985)
Friedrich von Kunow († 1987)
Otto van Volxem († 1994)
Rudolf Krumm († jjjj)
Josef Manderscheid († 1997)
Karl Britten († 2001)
Josef Thielen († 2001)
Franz Steinheuer († 2009)
Matthias Priwitzer († 2010)
Ehrungen – Aktive
50 Jahre:
Georg Bernardy (2014)
Albrecht Biwersi (2014)
Albert Schmitt (2014)
Hans-Peter Müller (2022)
Josef Zimmer (2022)
40 Jahre:
Lothar Tapp (2014)
Alfons Wagner (2014)
Andreas Neisius (2014)
Christian Becker (2022)
Birgit Becker (2022)
Hermann-Josef Benzkirch (2022)
30 Jahre:
Stefan Schuster (2014)
Ulrich Tapp (2014)
Markus Jonas (2022)
Herbert Ziegler (2022)
Ehrungen – Verdienste
Albrecht Biwersi- Verdienstmedalie des Landesmusikverbandes Rheinlandpfalz (2022)
Ehrungen – Dirigent
Burghart Müller – Dirigenten Nadel in Gold mit Diamant für 25 Jahre (2012)
Chronik
Die frühesten Anfänge des Musikvereins „Eintracht“
Diee Erzählungen und Aufzeichnungen über die Geburtsstunde der heutigen Winzerkapelle gehen zurück bis in das Jahr 1908. Gestützt sind die Aufzeichnungen auf Erzählungen des Gründungsmitglieds Johann Burg aus den Jahren um 1970.
Im Jahr 1908 gründeten eine Handvoll Musikfreunde eine Streichergruppe, die aus 2 Violinen, Klarinette, Flöte und einem Streichbass bestand. Im April 1911 wurde dann beschlossen, eine Blasmusik zu gründen. Bereits nach fünf Wochen konnte der junge Verein, der aus 2 Trompeten, 2 Althörnern, 1 Tenorhorn, 1 Es-Klarinette, 1 B-Klarinette und einem Es-Bass bestand, mit den Proben beginnen.
Gleich nach der Gründung wurde der Verein unter dem Namen „Musikverein Eintracht Oberemmel 1911 e.V.“ eingetragen.
Der erste Auftritt war vermutlich an der Weinlese 1911 (Foto mit allen Erntehelfern sowie der Musikkapelle in der alten Burg in Oberemmel). Außerhalb der Gemeinde fand ein viel beachteter Auftritt beim Fest des Kriegervereins in Wiltingen 1913 statt. Einen tiefen und schmerzlichen Einschnitt brachte der erste Weltkrieg mit sich. Der Musikverein verlor den Kern seiner Aktiven, die Heimgekehrten mussten neu aufbauen und so ruhte alles, abgesehen davon, dass einige alte Herren hier und da zum Tanze aufspielten.
Die Jahre als Feuerwehrkapelle
Um den Jahreswechsel 1928/29 wurde aus dem Musikverein heraus ein Musikzug als Teil der Oberemmeler Feuerwehr gegründet. Achtzehn Musiker gesellten sich um den Dirigenten Herrn Rommelfanger aus Ayl, der in den Aufzeichnungen als hervorragender Musiker bezeichnet wurde. Als eine der ersten Dokumente des Schaffens der Feuerwehrkapelle wurde ein Auftritt im Mai 1929 in Welschbillig in Uniform im Bild aufgezeichnet.
Bereits im Jahre 1930 kam man auf eine Stärke von 23 Aktiven. Die Instrumente wurden zum größten Teil durch Sammlungen und Theateraufführungen finanziert den fehlenden Rest gab die Feuerwehr dazu. Wie bei den meisten Musikkapellen der Region gibt es kaum Aufzeichnungen aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur des Dritten Reiches. Die musikalische Tätigkeit kam während des Krieges zum Erliegen. Zu viele Musiker und inaktive Mitglieder des Vereines ließen ihr Leben auf den Schlachtfeldern Europas und Afrikas. 1946 allerdings konnte bereits unter dem Dirigenten Matthias Weidert die musikalische Arbeit wieder aufgenommen werden. Was es alles zu meistern gab, beschreibt unser verstorbenes Ehrenmitglied und „Mann der ersten Stunde“ nach dem Krieg, Karl Britten: „Besonders schwierig war die Beschaffung und Reparatur von Instrumenten. Die Fa. Volkholz in Trier reparierte damals die defekten Instrumente, die Bezahlung erfolgte in Naturalien (u. a. Wein und Schnaps). Besonders begehrt waren bei der Fa. Volkholz Leinenlappen, die im Gegenzug zu reparierten Instrumenten in Zahlung genommen wurden. Diese dienten den Mitarbeitern der Firma wiederum zum Reinigen der Instrumente. Noten, die heute telefonisch und schriftlich bestellt werden können und wenige Tage später für alle Stimmen maßgerecht gedruckt auf dem Pult liegen, gab es damals noch nicht. Ich erinnere mich noch genau, dass unser erster Auftritt nach der Wiedergründung bei einer kirchlichen Veranstaltung war. Die Noten hierzu wurden aus dem Gesangbuch abgeschrieben und für die vorhandenen Instrumente mit der Hand abgeschrieben bzw. umgeschrieben.“
Im Jahre 1951 wurde am 01. Mai in der Dorfmitte dieses Bild des Musikzugs der freiwilligen Feuerwehr aufgenommen.
Die Geschichte des Musikvereins „Eintracht“ Oberemmel
Am 14. Dezember 1952 wurde auf Wunsch der Aktiven eine Generalversammlung einberufen, in der man im Einvernehmen mit der Feuerwehr beschloss, den Musikzug wieder unter dem alten Namen „Musikverein Eintracht Oberemmel 1911“ zu führen. Erster Vorsitzender wurde der spätere rheinland-pfälzische Landtagspräsident Otto van Volxem. Anfangs gab es noch wenige, aber auserlesene Auftritte. Die Anzahl der Aktiven vergrößerte sich stetig, was an der Zahl der Instrumentenanschaffungen abzuleiten ist (Foto aus 1954 vor dem Hause van Volxem).
Ein erster Höhepunkt ist das Kreismusikverbandsfest 1954 (Foto mit „Ehrendamen“), zu dem der Chronist folgendes vermerkt:
„Das Kreismusikfest des Kreises Saarburg vom 14. – 16. August 1954 in Oberemmel war ein trotz Regen am Samstag und Sonntag sehr gelungenes Fest, welches keinen Oberemmeler in seinem Hause gehalten hat. Der Betrieb war kaum zu packen, Alt und Jung waren auf den Beinen. Selbst montags war noch großer Andrang zu verzeichnen und beim Abbau am Dienstag wurde bis zum Mittwochmorgen gefeiert.“
In der Folgezeit kamen mehr und mehr außergemeindliche Auftritte hinzu, innerhalb der Gemeinde spielte die Kapelle oft zu kirchlichen und geselligen Anlässen. In 1961 schließlich stand das 50jährige Vereinsjubiläum auf dem Programm, zu dem ein neuer Bass angeschafft werden sollte. Aus diesem Grund wurden in Oberemmel 920 Liter Traubenmost gesammelt.
In den 60er Jahren standen einige Umbrüche an: 1962 beendete der langjährige Pfarrer Ernst Hartmann seinen Dienst in Oberemmel, auf ihn folgte, begleitet vom Musikverein, Pastor Josef Otte. Ebenfalls 1962 wurde die Anschaffung einer einheitlichen Tracht beschlossen und beauftragt. 1964 schließlich erfolgte die notarielle Eintragung als Verein und Bescheinigung der Gemeinnützigkeit. 1966 ging eine Ära zu Ende und eine neue begann: aus gesundheitlichen Gründen wechselte der Dirigentenstab aus den Händen von Peter Berschens zu Franz Steinheuer (Foto).
1967 spielte die Kapelle bei der Einweihung der neuen Pfarrkirche St.Pius in Oberemmel, Mitglieder des städtischen Orchesters Trier hielten alle 14 Tage Registerproben ab. 1969 spielte man so gut zur Eröffnung des Bekleidungshauses C und A in Trier, dass in 1970 eine Einladung nach Bonn zur dortigen Eröffnung gegen eine Gage von 1.100DM stattfand. Während der Mosellandausstellung 1969 wurde der Musikverein in Trier in Marschformation vom Ersten Deutschen Fernsehen (SWF) aufgezeichnet und am selbigen Abend in der Sendung „Blick ins Land“ ausgestrahlt.
Die Chronik der Winzerkapelle Oberemmel 1911 e.V.
In der Jahreshauptversammlung 1970 wurde einstimmig beschlossen, den Musikverein Eintracht 1911 e.V. in Winzerkapelle Oberemmel 1911 e.V. umzubenennen. Es war der Wunsch der Mitglieder, zu dokumentieren, dass Oberemmel einer der größten weinbautreibenden Gemeinden im Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer ist.
Die Erfolgsgeschichte C und A setzte sich 1971 mit Auftritten in Saarlouis und Offenbach am Main fort. Die Winzerkapelle ist 1971 (Foto) Ausrichter des Oberemmeler Weinfestes. Zu Gast in unserem 70jährigen Jubiläum sind die Musikfreunde aus Oelbronn, die bei den Aktiven einquartiert werden.
Mit hochgezogenen Hosen- beinen (Foto) musizierte die Kapelle 1972 in der Nordsee und brachte aus Anlass der Saar-Mosel-Woche ein Ständchen in der Partner- stadt Koksijde. Der Trieri- sche Volksfreund berichtete am 25.07.1972 von einem „Gag“ der „Konzer Dokto- ren“, weil die Winzerkapelle Oberemmel vor mehreren zehntausend Gästen und Einwohnern im Anschluss an ein Platzkonzert in der flandrischen Nordsee weiter musizierte.
Beim Wertungsspielen 1973 in Reinsfeld erreicht die Winzerkapelle Oberemmel in der Mittelstufe den 1. Rang mit Auszeichnung, was hauptsächlich dem unermüdlichen Einsatz des Dirigenten Franz Steinheuer zu verdanken ist. Im Herbst besuchen wir die Musikfreunde in Oelbronn. Erstmals werden auch Mädchen zu Musikantinnen ausgebildet und in die Kapelle aufgenommen. Mit 90 Proben und 70 Lehrstunden wird in 1973 ein Rekord der Probentätigkeit notiert.
1976 gab der langjährige Vorsitzende Friedrich von Kunow die Vereinsgeschicke in die Hände von Josef Neisius. Erstmals trat die Wika bei einem Wertungsspielen in der Oberstufe an und erreichte auf Anhieb einen hervorragenden 1. Rang. Dieses hohe Niveau wurde auf weiteren Wertungsspielen in den Jahren 1979 und 1983 bestätigt.
In den späten 70er und 80er Jahren wurden viele tolle Vereinsfahrten organisiert und durchgeführt, nach Oberammergau (1977), Schluchsee (1979), Koksijde (1980), Nauders/Österreich (1982), Berlin zur Grünen Woche als offizieller Abgesandter des Landes Rheinland-Pfalz (1983), Wien und das Burgenland (1984), Lungern am See (Schweiz, 1985), Bielefeld (1987), Berlin, Rennertshofen, Diez und Kelsterbach (alle 1989).
In dieser Zeit gab es herausragende Auftritte anläßlich des Diözesan-Schützenfestes in Trier (1978), beim Bundestreffen der Deutschen Landfrauen (1981), bei der Grünen Woche in Berlin (1983), bei einer Weinwerbeveranstaltung in Bielefeld (1987), im Foyer des Landtages in Mainz (1988).
In Oberemmel tat sich auch einiges, so wurden in 1980 die Schulturnhalle und in 1985 das neue Feuerwehrhaus eingewiehen. Die Wika (Foto aus 1985 im Garten von Kunow) engagierte sich im Kreismusikverband: neben der Ausrichtung des Wertungsspielens in 1983 wurde 1986 das 32. Kreismusikverbandsfest veranstaltet, zum zweiten Mal in Oberemmel.
Mit einem wahren Paukenschlag begannen dann die 1990er Jahre: die Wika hatte die große Ehre, anlässlich der Steubenparade im September 1990 in New York mit marschieren zu dürfen. Die Reise in die USA führte weiter an die Niagarafälle und nach Washington D.C., wo am Fuße der Kapitolstreppe dieses denkwürdige Foto entstand.
1991 ging schließlich nach 25 Jahren die Ära Franz Steinheuer zu Ende. Seine musikalische Arbeit als Leiter der Kapelle kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Franz wurde zum Ehrendirigenten der Kapelle ernannt. Viele stellten sich die Frage, wie es nach den vielen Höhepunkten der 80er wohl weitergehen sollte mit der Wika Oberemmel.
In die großen Fußstapfen von Franz Steinheuer trat am 12.01.1992 Bernd Wege, ein Berufshornist vom Städtischen Orchester Trier. Nur vier Monate später ging es mit ihm auf Reisen nach München und zum Kloster Andechs. Bernds erklärtes Ziel war das musikalische weitere Vorankommen der Wika. Dazu hat er das große Jahreskonzert der Kapelle im Frühjahr etabliert, das seit 1992 ununterbrochen zum Jahreskalender der Wika gehört. Den großen Erfolg und Spaß im Musizieren mit Bernd kann man unter anderem an der wachsenden Zahl begeisterter Zuhörer der Jahreskonzerte festmachen (bis zu 550 Zuhörer wurden in die Turnhalle gepfercht).
1993 wird unsere Heimatgemeinde Oberemmel 1100 Jahre alt, eine große Feier, die natürlich von der Wika mit umrahmt wird. Im September ging es dann, organisiert von der Aktivenkasse und dem Aktiven Rainer Schmitt, nach München. Auf dem Marienplatz musste das spontane Konzert abgebrochen werden, weil es nicht beim Ordnungsamt der Stadt München angemeldet war. Zum Leidwesen der Musiker und der vielen Zuhörer siegte der Formalismus über die Musik. Den zweiten Auftritt hatte die Kapelle dann am Sonntagmorgen im Rahmen des Oktoberfestumzuges in der Sonnenstraße. Anlass war der Trachtenumzug zum Oktoberfest. Der Verein durfte wegen der fehlenden bayrischen Tracht nur am Rande des Umzuges aufspielen.
1994 beginnt die Erfolgsgeschichte des Jugendorchesters der Wika: Hermann-Josef Benzkirch hatte sich vorgenommen, sich verstärkt um die Jugendarbeit zu kümmern und nahm mit einem kleinen Ensemble am Jugenmusiktag in Ayl teil. Die Jugendlichen wie auch der Dirigent hatten Spaß an der Sache und brachte das Jugendorchester am Jahreskonzert 1995 erstmals sein Können vor Konzertpublikum dar. Seitdem ist das Jugendorchester fester Teil der Jugendausbildung in der Wika und auch der Jahreskonzerte. 1995 feiert die Kirchengemeinde das 40jährige Priesterjubiläum von Pastor Josef Otte, die Wika (Foto Mitte der 90er Jahre) ist natürlich dabei.
Ebenfalls 1995 ging es mal wieder auf große Fahrt nach Oberweißbach / Thüringen. Im Oktober gab es auf Betreiben des langjährigen Wika-Freundes und Kommunalpolitikers Manfred Wischnewski in Konz eine besondere Premiere: die drei Kapellen der Stadt (MV Concordia Konz, MV Harmonie Könen, Winzerkapelle Oberemmel) spielten gemeinsam ein Konzert in der Saar-Mosel-Halle. Nach der anstrengenden Ausrichtung des Weinfestes im 85ten Geburtstag der Kapelle 1996 ging es wohlverdient in den Urlaub: die Aktivenkasse lud nach Montegrotto Terme (Italien) ein. Die Aktiven verbrachten unvergessliche Tage in der Arena Verona bei Aida, in Venedig und am Gardasee. Das Jubiläumsjahr klang mit einem Kirchenkonzert im Dezember aus.
Im Jahr 1998 besuchte die Kapelle das Musical „Sunset Boulevard“ in Wiesbaden, ein tolles Erlebnis. Im März war die Wika im Radio zu hören, wir hatten die Gelegenheit, an der Sendung „Mein Verein stellt sich vor“ teilzunehmen. An der Jahreshauptversammlung wurde eine komplett überarbeitete Satzung beschlossen. Im November wird Pastor Josef Otte nach 36jährigem Wirken in der Gemeinde Oberemmel und enger Verbundenheit zur Wika in den Ruhestand verabschiedet.
1999 ging es zunächst wieder einmal nach Koksijde auf Vereinsfahrt, bevor im August Pastor Peter Klauer feierlich ins Amt eingeführt wurde. Gegen Ende des Jahres standen wir dann „auf der Straße“, denn unser langjähriges Vereinslokal sah sich außer Stande, uns weiter Sonntag morgens proben zu lassen. Doch die Kirchengemeinde gewährte uns Asyl, ab 2000 fanden die Proben im Pfarrheim statt. Im Millennium reisten wir nach Zedelgem (Belgien), wo wir hervorragend bewirtet wurden. Im August ging es schon wieder auf Tour: wir besuchten die Heimat unseres Dirigenten Bernd Wege, Zimmersrode. Hier hatten wir drei wunderbare Auftritte. Mit 69 aktiven Musikern wird der Höchststand in der Vereinsgeschichte registriert, zum Großteil ein Verdienst des hervorragenden musikalischen Leiters Bernd Wege.
Im Jahr 2001 gab es eine Neuerung bei den Jahreskonzerten: Es wurde ein Wunschkonzert der Aktiven. Bernd Wege hatte im Vorfeld alle Mühe, das Programm spielbar zu halten, da die Aktiven im Überschwang nur die schwierigsten Stücke ausgesucht hatten. In 2001 ging es noch auf Vereinsfahrt nach Regensburg und mit der Aktivenkasse an die Ahr, wo der „Club der alten Säcke“ gegründet wurde. Dazwischen gab es noch das Weinfest zu organisieren, mit einer unvergessenen Konzerteröffnung durch das Polizeimusikkorps des Saarlandes.
Das Jahr 2002 brachte einen Einschnitt in die musikalische Arbeit der Winzerkapelle. Bereits im Vorjahr hatte der Dirigent Bernd Wege gebeten, im Jahr 2002 ausscheiden zu dürfen. Er wollte sich musikalisch neu orientieren und auch dem Orchester die Möglichkeit geben, sich neu zu entwickeln. Allen Aktiven war klar, dass der Weggang von Bernd Wege menschlich wie musikalisch schwer zu verdauen sein dürfte. Das nachfolgende Foto zeigt die Kapelle beim letzten Probetag mit Bernd in der Katholischen Akademie zu Trier.
Am Jahreskonzert 2002 übergab Bernd Wege dann die Stabführung an Markus Benk. Im Juni spielte die Wika mit ihm auf dem Kettenkarussel in Kastel den Deutschmeister Regimentsmarsch in voller Fahrt. Wir reisten wieder einmal nach Zedelgem, wo wir leider die WM-Niederlage im Finale gegen Brasilien ansehen mussten. 2003 ging es mit der Aktivenkasse in den Spessart. Eine große Neuanschaffung, nämlich Uniformen, wurde in Planung gegeben, hierzu wurden verschiedene Aktivitäten gestartet. Diese wurden dann in 2004 bestellt. Ein finanzieller Kraftakt, der die größte Anschaffung der Vereinsgeschichte darstellt. Ebenfalls in 2004 trennte sich die Wika einvernehmlich von ihrem Dirigenten Markus Benk. Trotz einiger Erfolge harmonierte es nicht wie beiderseits gewünscht.
Die Wika fand mit Burghart Müller vom Theater Trier, einen guten Nachfolger, der aber leider erst einige Zeit später das Dirigat übernehmen konnte. So kam es zum Interimsdirigat des Spaßvogels Andi Greiter. Andi war Schlagzeugpraktikant am Theater Trier und wollte gerne die Kapelle dirigieren. Lange Eingewöhnungszeit bekam er nicht, bald stand das Jahreskonzert 2005 auf dem Programm, an dem die Wika erstmals in den neuen Uniformen auftrat. Es hat aber so gut funktioniert, dass sich viele fragten, ob er nicht noch länger bleiben könne. Im Juli fuhren wir dann in Andis Heimat, nach Kempten. Unvergessen der Festumzug mit dem abschließenden Schlußchor von tausenden Musikern.
2006 machte die Wika Theater und wirkte bei der Aufführung des „Besuchs der alten Dame“ am Theater Trier als Bühnenmusik mit. Rechtzeitig für das Jahreskonzert hatte Burghart Müller nun von Interimsdirigent Andi Greiter das Dirigat übernommen und leitete die Wika (Foto aus 2006) souverän durch den Abend. Auch das Weinfestival wurde von der Wika in ihrem Jubiläumsjahr gestaltet, viele Höhepunkte gab es trotz schlechten Wetters, unter anderem einen großen Festumzug und eine Galamodenschau mit Models aus der Wika, für die der Festplatz schier zu klein war.
2008 gelang es der Wika nochmals, am Theater bei einer Produktion mitzuwirken, diesmal als Bühnenmusik im „Bettelstudent“. Im Dezember gab es neben dem Jahreskonzert zwei weitere viel beachtete Kirchenkonzerte am selben Tag in Pellingen und Oberemmel. 2009 stand im Zeichen des Marschierens. Die Teilnahme am Rheinland-Pfalz Tag in Bad Kreuznach, verbunden mit einer Vereinsfahrt, verlangte nach einer wohlgeordneten Marschformation. Es war nicht einfach, an dieses Ziel zu gelangen, aber der anschließende Fernsehmitschnitt aus der sengenden Sonne überzeugte alle, dass sich die Mühen gelohnt hatten. Im Oktober wurde das Bürgerhaus Oberemmel eingewiehen, mit ihm auch der lange ersehnte Probenraum der Wika. Wir nahmen ihn Besitz und waren begeistert. 2010 galt es, den Pastor Peter Klauer zu verabschieden. An der Jahreshauptversammlung wurde eine überarbeitete Satzung und Geschäftsordnung beschlossen. Das Jahreskonzert stand unter dem Motto „Filmmusik“ (Foto) und wurde vom Publikum bejubelt. Im Jahresverlauf wurden die Planungen für das große Vereinsjubiläum in 2011 aufgenommen.
Das Jahr 2011 steht unter dem Zeichen des 100jährigen Vereinsjubiläums. Groß gefeiert wurde gleich zu Anfang des Jahres am 05. Februar. An der großen Wika- Geburtstagsparty wurden langjährige Musiker geehrt und die Chronik in Buchform präsentiert. Dieser Abriss der Vereinsgeschichte endet mit dem 05.02.2011, jede Menge Details, Fotos und Kuriositäten aus der bewegten Vereinsgeschichte enthält die Chronik „Wein und Musik – eine Chronik zum 100jährigen Jubiläum“ von Manfred Adams, zu beziehen beim Vereinsvorstand.